über_leben. 15.6.2020

Das Video entstand im Rahmen des Video-Kompendiums mit dem Titel „De-/Gendering Corona: Kritische Geschlechterforschung und die Corona-Pandemie“ initiiert von Christine M. Klapeer (Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck) in Kooperation mit Julia Tschuggnall (Forschungsplattform Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck).

text: Lisa Blasch und Judith Klemenc
stimme: Katharina Hauser


Existiert ein Zusammenhang zwischen Corona und der Black-lives-Matter Bewegung? In der Differenzierung des Fokus auf das Überlebens und jenen auf das Lebens – korrespondierend zum unorganischen und organischen Körper – bringt das Video die Bedeutsamkeit des Atems zum Ausdruck.

Der unorganische Körper, der überlebt. Der Atem gibt. Der Körper. So wie es in der deutschen Sprache heißt. Der das Recht auf Platz und Zugehörigkeit zu- und abspricht.
Der organische Körper, der lebt. Der atmet. Der Leib. So wie es in der deutschen Sprache heißt.

Corona. Das Überleben. Mit der Disziplinierung und Isolation unseres Leibes. Unseres Lebens. Unseres Atems. Die nationale Solidarität mit langem Atem. Mit der staatlichen Kontrolle das Überleben. Zum Schutz des Erlebens.
George Floyd. Das Leben. Ungeschützt das Erleben. „I can’t breath.“ Der staatliche Kontrollkörper der Atem nimmt. Der Leben nimmt. Die internationale Solidarität atemlos. Das laute solidarische Atmen für das Recht auf Platz und Zugehörigkeit aller organischer Körper. Das Sprechen mit dem Atmen.

Judith Klemenc