Anlässlich der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zeigen wir den Kurzfilm „mara“ (Judith Klemenc), der Gewalt als Strukturen von Macht und Dominanz thematisiert. Im Anschluss daran diskutieren wir mit Judith Klemenc neue Formen der Solidarität, basierend auf der nun auf Deutsch erschienenen Publikation „Feminismus für die 99%. Ein Manifest.“ (Cinzia Arruzza, Tithy Bhattacharya, Nancy Fraser) deren Vision des antikapitalistischen Feminismus. Dessen Ziel ist nicht das Vorankommen Einzelner, sondern das Wohlergehen aller.
1. Dezember 2019. 17.00 Metro Kinokulturhaus. Wien
SPECIAL AWARD, moderation Yasmin Hafedh FILMTALK Sophie Reyer
Sophie Reyers poem “Zuerst” finds its echo in the self-touch of a female body. A finger stroke with the accompanying words along the lettering, which have determined themselves to the nudity.
Die Arbeit „Orthopraxie“ wurde im September 2019 ohne Absprache mit mir von 51 auf 22 Steine reduziert und von einer dreier Reihe auf eine zweier Reihe verändert, abseits der bespielten Ausstellungsräume, in der Aula präsentiert. Ich suchte nach der Ausstellungseröffnung das Gespräch mit dem Kurator_innenteam, um Lösungen zu finden, die der künstlerischen Arbeit und somit auch mir (die Arbeit wirft immer einen unbändigen Schatten auf die_der Künstler_in) gerechter werden. In einer intensiven Auseinandersetzung, die unter anderen Fragen zu tradierten Ausstellungspraxen und deren Aus- und Einschlussmechanismen aufwühlten, erarbeiteten die Kurator_innen und ich ein prozessuales Ausstellen von „Orthopraxie“ im Rahmen einer Performance, die aufgezeichnet Bestandteil der Ausstellung „Schönheit vor Weisheit“ sein wird. In der Performance „eine feministische Kritik an einer patriarchalen Ausstellungspolitik“ wird ein kontinuierliches Reflektieren über Strategien und Dynamiken von Sichtbar-Machen und somit auch von Unsichtbar-Machen nicht nur für Ausstellungsmacher_innen sondern auch für BetrachterInnen als notwendig beleuchtet werden, das Scheitern und der Widerstand unabdingbar, um miteinander ins Gespräch zu kommen.
16. November 2019. 18.00 – 2.00 Reich für die Insel. Rennweg 4. 6020 Innsbruck
Eröffnung der Ausstellung Beyond Suspicion Clemens Ascher – Judith Klemenc – Christoph Hinterhuber – Mario Grubisic – Nikolina Schuh Netz + Ivona Aya – Thomas Feuerstein
7. November 2019. 16.30 – 18.00. Universität Innsbruck. Kaiser-Leopold-Saal, Karl-Rahner-Platz 3, 1. Stock
Judith Klemenc (geb. 1970) legt mit über 50 Betonpflastern einen schwer begehbaren Weg der „Orthopraxie“ (griech. orthós, „richtig“, und prãxis, „Tun“, „Handeln“). Auf jeden Stein sind, samt Umschlag, Doppelseiten einer griechischen Ausgabe der Bibel kaschiert. Die schweren und brüchigen Betonsteine werden zum allmählich verfallenden Monument des richtigen Handelns. Das Beschreiten von vornormierten, sich aber dem eigenen (Lebens-)Verständnis entziehenden Pfaden wird als unmöglich postuliert. Persönliche Entwürfe für das Sein und das Werden entstehen kontinuierlich durch Prozesse des Erforschens von noch nicht gesetzten freien Wegen der Erkenntnis.
Die Künstlerin, Philosophin und Kunstvermittlerin Judith Klemenc berichtet, wie sie ihr Atelier ins Museum übersiedelte, wie sie ihre eigenen Tonskulpturen sprengte und wie sie zu einem anderen Namen kam, ohne zu heiraten.
An dieses Niveau adressiert.
An diese Herkunft adressiert.
An diese Kultur adressiert.
An diese Klasse adressiert.
Auf diesen Platz adressiert.
Auf diesen Sessel, der sie hervorbringt, der sie unterwirft, um zu sprechen, respektive zu sein.
Entsprechend bleibt sie sitzen.
Gespräch mit Tove Soiland, feministische Theoretikerin und Judith Klemenc
Eva, Rahel und Maria, drei alttestamentarische Frauen, die kulturelle Vorstellungen von Erinnerung abbilden, widersprechen in ihrer Autorinnenschaft an ihrer Geschichte jeweils den ihnen zu- und eingeschriebenen Bildern einer Atemlosen, einer Vertröstenden, einer Liebevollen. Als Autorinnen ihres Daseins sprechen sie zwar als Adressierte, zugleich allerdings in ihrer gegenwärtigen Unmittelbarkeit als Atmende, als Tröstende, als Liebende dagegen.
NEUE GALERIE, Rennweg 1, Großes Tor, Hofburg, 6020 Innsbruck
Die Tiroler Künstler*schaft präsentiert an vier Abenden Videoarbeiten von Mitgliedern und diskutiert diese mit den Künstler_innen und dem Publikum. Am darauffolgenden Tag werden die Filme im Loop gezeigt.
Home is where the heart is
Maria Theresa Barbist, Petra Egg, Lois Hechenblaikner, Judith Klemenc, Nicole Szolga
Mittwoch, 21. Februar 2018 um 19.00
und Donnerstag, 22. Februar 2018 von 11.00 – 17.00
Printausgabe der Tiroler Tageszeitung vom Di, 12.12.2017
Nicht bloß am Tropf des Marktes hängen
Mit dem Format „exchange“ sollen Künstlerateliers zu Orten des Austauschs werden. Diesmal bei Judith Klemenc.
Innsbruck – Je eine Arbeit hängt ganz klassisch an der Wand, direkt darunter darf man sich – unter Verwendung der bereitgelegten weißen Handschuhe – durch eine Reihe weiterer „blättern“. Im Atelier von Judith Klemenc in der Ferdinand-Weyrer-Fabrik ist derzeit eine feine Zusammenschau Tiroler Kunstschaffens im kleinen Format zu sehen. Arbeiten von rund 30 Künstlerinnen und Künstlern sind zu sehen, darunter grafische Arbeiten von Christoph Hinterhuber, auf Stofftaschentücher gestickte Lyrik von Sabine Groschup, reizvolle Gouachen von Michael Ziegler, filigrane Tuschzeichnungen von Charlotte Simon, in Öl Gemaltes von Rens Veltman oder die limitierte Audiopublikation von Lucas Norers Hörstück „Portbou“.
Die Art der Präsentation ist einerseits dem vorhandenen Platzangebot geschuldet – und ermöglicht andererseits auch eine haptischere Begegnung mit Kunst als sonst in Ausstellungen „erlaubt“. Überhaupt hat das Format „exchange“ wenig mit klassischer Ausstellungspraxis etwa in Galerien am Hut, sondern ist vielmehr als Gegenentwurf gedacht: Nora Schöpfer hat „exchange“ 2014 ins Leben gerufen und Künstlerkollegen in ihr Atelier geladen. Mit der Idee, einen Ort des gegenseitigen Austauschs und zugleich eine Präsentationsmöglichkeit abseits von Galerien und Institutionen zu schaffen, also nicht nur am Tropf des Marktes und des Ausstellungsbetriebes zu hängen. Da passt es ganz gut, wenn Gastgeberin Judith Klemenc, die das Feld mit der Mixed-Media-Installation „Die Büchse und Pandora“ ins Dreidimensionale ausweitet, ihren schwarztonigen Figuren eine Infusion mit „Normalisierungslösung“ verabreicht. Klemenc richtet (nach Maria Vill 2016) „exchange version III“ aus. Die Vorweihnachtszeit ist nicht zufällig gewählt: Denn es könnte ja auch Kunst unter dem Christbaum liegen. (jel)
exchange. version III
open studio
künstler_innen zeigen klein- und mittelformatige arbeiten, multiples oder editionen
Albin Schutting, Andreas Holzknecht, Arthur Salner, Birgit Pleschberger, Carmen Brucic, Charlotte Simon, Christiane Spatt, Christine Susanna Prantauer, Christoph Hinterhuber, Elisabeth Moser, Elisabeth Schutting, Heidi Holleis, Heidrun Widmoser, Jeannot Schwartz, Judith Klemenc, Lies Bielowski, Lucas Norer, Maria Peters, Maria Vill, Michael Wolf, Michael Ziegler, Michaela Niederkircher, Milena Meller, Minu Ghedina, Nora Schöpfer, Rens Veltman, Sabine Groschup, Thomas Feuerstein, Thomas Riess, Walter Methlagl, Wolfgang Capellari